Für uns scheinen die Gründe für die Begrenzung der Zuwanderung in die Schweiz schleierhaft. Knapp über 50 Prozent der Schweizer stimmten in dem Volksentscheid Anfang Februar 2014 die Initiative “Gegen Masseneinwanderung” der Schweizerischen Volksspartei (SVP). Dabei hat die Schweizer Wirtschaft hat enorm von den offenen Grenzen und den qualifizierten ausländischen Arbeitskräften profitiert. Zukünftig soll es eine Höchstzahl für Einwanderer in die Schweiz geben, das ist das Ergebnis der Schweizer Volksabstimmung zur Zuwanderung. Damit wird sich das Arbeiten in der Schweiz für Deutsche erheblich erschweren.
Ja zur Begrenzung der Zuwanderung: “Dichtestress” in der Schweiz
Der „Dichtestress” in der Schweiz war das schlagende Argument, mit dem die SVP für ein Ja zur Begrenzung der Zuwanderung in die Schweiz geworben hat. Darunter wird die steigende Arbeitslosigkeit, verstopfte Straßen und Züge, steigende Mieten und vieles mehr gefasst, für das die in der Schweiz lebenden Ausländer verantwortlich gemacht werden. Das Leben in der Schweiz hätte also an Qualität verloren. Darüber hinaus würden die Sozialsysteme durch die Migranten belastet und den Schweizern die Arbeitsplätze weggenommen werden. Das paradoxe: Gerade in den Großstädte, in denen der “Dichtestress” am größten sein müsste, stimmten die meisten gegen die Initiative.
Ja zur Begrenzung der Zuwanderung: Die Angst vor den Anderen
Abseits von Parolen wie “Das Boot ist voll”, mit denen die SVP für die Abschottungsinitiative eingetreten ist, kann es auch die Angst vor den Anderen sein, die die Schweizer mit einem Ja zur Begrenzung der Zuwanderung stimmen ließ. Es ist die gemeinsame Ablehnung, zu Deutschland, Frankreich oder Italien zu gehören, die die Schweiz zusammenhält.
Identitätsprägend ist auch der Wohlstand, den die meisten Schweizer in ihrem Land genießen können. Bei einer Nettoeinwanderung von 80.000 Migranten pro Jahr, wie in den vergangenen Jahren, bei einer Gesamtbevölkerung von 8 Millionen, scheinen bei einigen Schweizern Existenzängste aufzukommen.